Bitcoin-Doppelausgabe: Betrüger und Missbrauchsfälle
Grundsätzlich lässt das Bitcoin-Netzwerk keinerlei Betrug zu. Darum ist es eigentlich auch nicht möglich eine so genannte Bitcoin-Doppelausgabe – auch double spending genannt – durchzuführen. Falls dieser Missbrauchsfall jedoch eintreten sollte und ein Bitcoin User tatsächlich eine Bitcoin-Doppelausgabe durchführt, indem er einen Bitcoin gleichzeitig an zwei Empfänger verschickt, so wird die Blockchain versuchen einen Konsens zu erzeugen, darüber welche der beiden Transaktionen nun die gültige ist. Die andere wird als ungültig deklariert. Der öffentliche und völlig transparente Charakter der Blockchain verhindert eine Bitcoin-Doppelausgabe. Je mehr Zahlungsbestätigungen eingegangen sind, desto unwahrscheinlicher ist es Opfer einer Bitcoin Doppelausgabe zu werden.
Ein Wettlaufsangriff auf einen Händler
Ein so genannter Wettlaufsangriff kann nur dann geschehen, wenn Händler Zahlungen sofort akzeptieren. Um dieser Art des Double Spending vorzubeugen, können Händler direkt eingehende Verbindungen zwar deaktivieren, jedoch wird das Risiko einer Doppelausgabe dadurch nur verringert, nicht eliminiert. Leider ist die Erfolgsquote solcher Wettlaufsangriffe recht hoch.
Der Finney-Angriff
Auch der Finney Angriff ist eine Bitcoin-Doppelausgabe und seine Opfer sind ebenfalls Händler. Diese Attacke eines Bitcoin-Users benötigt jedoch die Hilfe eines Miners genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Block gemint wurde. Leider kann das Risiko eines Finney-Angriffs auch nicht minimiert werden, wenn Händler Zahlungen ohne Bestätigung akzeptieren.
Vector76-Angriff
Diese spezielle Art des Doppelausgaben-Angriffes ist lediglich eine Kombination aus Wettlaufs- und Finney-Angriff. Er ermöglicht eine Bitcoin-Doppelausgabe bei einer bereits bestätigten Bitcoin-Transaktion.
Brute-Force-Angriff
Mit einer sehr hohen Hash-Rate ist es Usern sogar möglich eine Bitcoin-Doppelausgabe bei einer bereits mehrmals bestätigten Transaktion durchzuführen. Dazu sendet der Angreifer seine Transaktion an den Händler direkt an das Netzwerk, während er an einer alternativen Blockchain mint, in der stattdessen eine andere Transaktion hinterlegt ist. Der Händler wartet einige Bestätigungen ab und verschickt dann seine Ware. Der Angreifer hingegen sendet die zweite Blockchain aus und erhält somit seine Bitcoins zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine derartige Bitcoin-Doppelausgabe erfolgreich ist, ist jedoch verschwindend gering.